Illustration eines stilisierten Schiffs mit Teleskop und beleuchteten Fenstern, das durch dunkle Wolken auf offener See navigiert – ein großer orangener Richtungspfeil symbolisiert den Weg nach vorn. Symbolbild für strategische Weitsicht im Kapitalmarktumfeld. Albrecht, Kitta & Co. Vermögensverwaltung & Family Office – Marktausblick Q2 2025.

Marktausblick Q2 2025: Navigieren im geopolitischen Nebel

„Es fühlt sich ein wenig an wie eine Nebelfahrt bei aufgewühlter See – mitten in der Nacht.“

So beschreiben viele Anlegerinnen und Anleger die aktuelle Marktlage – und das zu Recht. Handelszölle, politische Machtwechsel und ein geldpolitischer Drahtseilakt prägen den Kurs der Weltwirtschaft und damit den Marktausblick Q2 2025. In den USA rollt Trump erneut mit dem protektionistischen Vorschlaghammer durch die Weltmärkte, während Notenbanken auf beiden Seiten des Atlantiks zwischen Inflationsbekämpfung und Wachstumsängsten lavieren.


Doch auch in diesen nebligen Zeiten gilt:
Nicht hektisch am Ruder reißen – sondern den Kurs prüfen, das Fernziel im Blick behalten und konsequent navigieren. Besonders dann, wenn die Wellen höher schlagen, trennt sich die Spreu vom Weizen – bei Strategien wie bei Nerven.

In unserem aktuellen Marktausblick Q2 analysieren wir, welche Kurskorrekturen sich lohnen, wo Risiken lauern und warum langfristig orientierte Anleger gerade jetzt Chancen erkennen sollten.


Wir freuen uns, Ihnen einen Einblick in unseren Maschinenraum zu geben und gemeinsam den Kurs für das zweite Quartal abzustecken.

Michael Wittek lächelt, schaut in die Kamera und trägt ein weißes Hemd

Über den Autor

Michael Wittek ist Direktor des Portfoliomanagements bei Albrecht, Kitta & Co. und zusammen mit seinem Team für unsere Investments und das Monitoring aller Anlageklassen verantwortlich.

Überblick

 ZUSAMMENFASSUNG

Kürzer geht's nicht

MARKTRÜCKBLICK Q1

Ein dynamisches Quartal mit Überraschungen: Während Europas Aktienmärkte positiv überraschten, litten US-Technologiewerte unter Gewinnmitnahmen und geopolitischer Unsicherheit. Die Inflation zeigte sich moderat, Zinssenkungen in der Eurozone sorgten für Entlastung, während die Fed noch zögerte. Gold glänzte, Öl blieb schwach – und am Rentenmarkt begannen sich Rendite-Chancen neu zu sortieren.

MARKTAUSBLICK Q2

Trump entfacht mit seinem “Zoll-Hin-und-Her” geopolitische Turbulenzen, die Märkte reagierten mit einem nervösen Börsencrash. Besonders Technologieaktien geraten unter Druck. Die Fed steht unter politischem Zugzwang, Rezessionssorgen wachsen. Gleichzeitig bieten sich durch die hohe Volatilität selektive Chancen – sowohl bei Anleihen als auch im Bereich der Total-Return Investments und Value-Aktien. Anlegerinnen und Anleger sollten jetzt nicht reagieren, sondern navigieren.

KONJUNKTUR & GEOPOLITIK

MARKTRÜCKBLICK Q1

  • Im abgelaufenen Quartal zeigten sich die Inflationsdaten aus Europa und den USA weiterhin moderat. Zwar sanken beide im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, jedoch zeigen die letzten beiden Monate, dass die Inflation in den USA ins Stocken gerät.

  • Die aktuellen Inflationsdaten betragen für die USA 2,8% sowie 2,2% in der Eurozone. Klar ist, dass die Bekämpfung der Inflation weiterhin ein wichtiger Punkt der Notenbankpolitik ist. Das wirtschaftliche Geschehen hat mittlerweile jedoch einen höheren Stellenwert eingenommen. Gerade die Fed könnte aufgrund des politischen Drucks in einer Zwickmühle sitzen.

MARKTAUSBLICK Q2

  • Die beiden wichtigsten Themen aus der volkswirtschaftlichen Sicht bleiben die Entwicklungen der Handelszölle sowie die auch dadurch beeinflusste Entwicklung der Konjunktur.
 
  • Durch die aktuellen wirtschaftlichen Unruhen wird mit einer zunächst sinkenden Inflationsrate gerechnet. Hier achten die Marktteilnehmer u.a. auf die sog. Breakeven-Inflationsrate. Diese hat kurzfristig ihren Aufwärtstrend unterbrochen. Ob der Handelsstreit einen neuen Inflationsschub auslöst, wird sich in den nächsten Monaten zeigen.
 
  • Für das angelaufene zweite Quartal wird in Deutschland die Wahl von Friedrich Merz zum neuen Bundeskanzler erwartet. Fraglich ist, ob die neue Regierung Deutschland aus der anhaltenden Wirtschaftsflaute führen kann.

Die sogenannte Breakeven-Inflationsrate ist ein sehr guter Indikator für die Entwicklung der Inflation. Sie zeigt die Differenz zwischen der Rendite nominaler US-Staatsanleihen vs. inflationsgeschützter US-Anleihen (beide 5-jährig).

GELDPOLITIK

MARKTRÜCKBLICK Q1

  • Die Fed hat in ihrer Sitzung Mitte März beschlossen, den Leitzins unverändert zu lassen. Die aktuelle Zinsspanne beträgt 4,25% – 4,50%.

 

  • Die EZB hingegen senke ihren Leitzins um 0,25%-Punkte auf nun 2,50%. Damit beendete sie endgültig die seit 2022 eingeleitete Hochzinsphase zur Bekämpfung der Inflation.
  • Die Bank of England wiederrum setzte ihren Leitzins auf 4,50% fest.

 

  • Auffällig ist das Verhalten der japanischen Notenbank. Zwar lies sie auf der letzten Sitzung den Leitzins unverändert. Gleichzeitig kündigte sie an, die Zinsen grundsätzlich weiter anheben zu wollen und agiert somit entgegen den beiden großen Notenbanken Fed und EZB. Dies wird Auswirkung auf den Yen haben.

MARKTAUSBLICK Q2

  • Jerome Powell (Chef der amerikanischen Notenbank Fed) geht davon aus, dass die aktuelle Handelspolitik von Donald Trump zu einer höheren Inflation bei gleichzeitig langsamerem Wachstum führen wird. Ob die Fed auf der nächsten Sitzung die Zinsen senken wird, lies er bislang offen.

 

  • Der Kapitalmarkt erwartet mittlerweile, dass die Fed innerhalb der nächsten Monate 5 Zinsschritte vornehmen wird. Daraus lässt sich ein Zielkorridor von 3,00% bis 3,25% ableiten.

 

  • Klar ist, dass sowohl die Fed als auch die EZB die nächsten makroökonomischen Daten sehr genau analysieren wird. Dies gilt sowohl für die Inflations- als auch für die Konjunkturdaten.

AKTIEN

MARKTRÜCKBLICK Q1

  • Im ersten Quartal 2025 haben sich die internationalen Börsen dynamisch entwickelt, wobei insbesondere europäische Aktienmärkte auffielen.
 
  • Denn es hat Seltenheitswert, dass die Indices DAX oder EUROSTOXX Kursgewinne erzielen, während die US-Leitindices wie der S&P500 oder die Technologiebörse NASDAQ Verluste aufweisen.
 
  • In den USA waren defensive Sektoren wie Gesundheitswesen, Basis-Konsumgüter und Versorgungsunternehmen führend. Das Übergewicht defensiver Sektoren ist typisch für eine vorsichtige Ausrichtung der Investoren. Warum, erklären wir in unserem Artikel über Value-Aktien.
 
  • Besonders die Technologie-Werte entwickelten sich schwach. Die Gewinner der letzten Jahre standen bereits seit Jahresbeginn unter Abgabedruck. Die hohe Bewertung dieser Aktien sowie die allgemeine Unsicherheit über den weiteren Fortgang des US-Aktienmarktes waren Grundlage der Gewinnmitnahmen.
 
  • In Europa profitierten Banken und Versicherungen sowie der Sektor der Mittelstandsaktien. Hauptgrund hierfür war in erster Linie die allgemeinen Mittelzuflüsse nach Europa und die teils jahrelange Underperformance.

MARKTAUSBLICK Q2

  • Direkt zu Beginn des neuen Quartals kündigte US-Präsident Trump neue und hohe Handelszölle quasi gegen die gesamte Welt an. Diese Zölle betreffen eine Vielzahl von Waren und führten bereits zu erheblichen Schwankungen an den globalen Aktienmärkten, da die Entscheidung Sorgen über mögliche Handelskonflikte und die Auswirkungen auf Unternehmen und die Weltwirtschaft auslöst.
 
  • Nach der Ankündigung der US-Zölle verloren die Aktienmärkte stark an Wert und gerieten ein weiteres Mal unter Druck, nachdem China als erste große Volkswirtschaft mit Gegenzöllen reagierte und kurz darauf mit noch höheren Zöllen bestraft wurde (125%!).
 
  • Am stärksten betroffen waren/sind US-Technologieaktien wie z.B. Apple, die ihre Produkte in China fertigen lassen.
 
  • Unsicher ist, ob die Trump-Administration die verhängten Zölle lediglich als Verhandlungsmasse nutzen möchte. Als sicher gilt, dass dieses Vorgehen bereits jetzt Schaden im Wirtschaftswachstum angerichtet hat.
 
  • Die Vorhersage der Atlanta-Fed für das aktuelle Quartalswachstum ist bereits deutlich negativ. Ob die Weltwirtschaft in eine Rezession driften wird, bleibt zunächst offen.
 
  • Insgesamt lassen sich bereits jetzt erste Risse am amerikanischen Arbeitsmarkt erkennen. So steigt die Arbeitslosenquote bereits seit einigen Monaten kontinuierlich an.
 

ANLEIHEN

MARKTRÜCKBLICK Q1

  • Der Anleihebereich verlief im ersten Quartal durchwachsen. Während Anleihen im kurzfristigen Bereich leicht zulegen konnten, fielen auf Euro lautende Anleihen mit längeren Laufzeiten etwas zurück. Die US-Renditen sanken über sämtliche Laufzeiten.

 

  • Grund für die gestiegenen Renditen in Europa war der Beschluss über eine deutliche Neuverschuldung in Deutschland.

 

  • Staatsanleihen aus den USA rentieren nun im 10-Jahresbereich bei ca 4,25%.
    Das deutsche Pendant rentiert bei 2,75%.

 

  • Im Zusammenhang mit den sich angleichenden Renditen im US-Dollar und Euro-Bereich, wertete der Euro nach monatelanger Abwärtsphase wieder zum USD auf. Das Währungspaar notierte zum Ende des Quartals bei ca. 1,08.

 

  • Offensivere Rentenpapiere wie z.B. Nachranganleihen und High Yield-Anleihen konnten hingegen Zugewinne verzeichnen. Hier liegen die laufenden Renditen bei über 6% p.a..

MARKTAUSBLICK Q2

  • Besonders stark steht in diesem Quartal die Inflation im Fokus. Denn sie wird entscheidend dafür sein, wie sich die Renditen im langlaufenden Bereich entwickeln werden. Sollten Lieferkettenengpässe im Zuge der gegenseitigen Handelszölle aufkommen, wird dies zu allgemeinen Preissteigerungen führen.

 

  • Die Notenbanken hingegen werden die konjunkturelle Entwicklung und im Speziellen den Arbeitsmarkt im Blick behalten.

 

  • Die Fed wird zusätzlich ihre Unabhängigkeit von politischen Stimmen unter Beweis stellen müssen – ein eher zweifelhaftes Vergnügen.

 

  • Die viel beachtete Zinsdifferenz zwischen 2-jährigen und 10-jährigen US-Staatsanleihen ist seit einem halben Jahr wieder positiv. Ergebnis ist eine normalisierte Zinsstrukturkurve.

 

  • Zu beachten ist, dass mit dem Ende der inversen Zinsstruktur eine Rezession wahrscheinlicher geworden ist.

 

  • Wir erwarten, dass die Kombination aus der Investition in zum einen sehr kurzlaufende Anleihen und zum anderen in Anleihen mit Laufzeiten > 7 Jahren das höchste Chance-Risiko-Verhältnis aufweist.

 

  • Für die Entwicklung der Unternehmensanleihen wird entscheidend sein, ob es in den nächsten Monaten tatsächlich eine wirtschaftliche Verlangsamung gibt. Wir sehen hier das beste Chance-Risiko-Verhältnis im Bereich der Unternehmensanleihen guter Bonität und kurzer bis mittlerer Laufzeit.

Durch die Normalisierung der Zinsstrukturkurve ist eine Rezession in den USA wahrscheinlicher geworden.

EDELMETALLE & ROHSTOFFE

MARKTRÜCKBLICK Q1

  • Der Goldpreis konnte im ersten Halbjahr deutlich zulegen. Gemessen in USD waren es 19%; in Euro +14,50%.
 
  • Auch der Silberpreis konnte in USD um ca. 18% zulegen.
 
  • Die Ölpreise hingegen verloren hingegen an Wert. Die Sorte WTI büßte seit Jahresanfang zwar nur minimal ein. Auf Sicht der letzten 12 Monte liegt der Verlust jedoch bei knapp 30%. Insgesamt läuft der Ölpreis seit mehreren Jahren in einer Handelspanne von USD 60 – USD 90 seitwärts. Nur selten bewegt er sich außerhalb dieser dieses Bereichs.

MARKTAUSBLICK Q2

  • Insgesamt wird das zweite Quartal eine hohe Schwankung an den Rohstoffmärkten hervorbringen. Zu stark ausgeprägt sind unvorhersehbaren Entwicklungen in der Geopolitik.

 

  • Der Ölpreis wird maßgeblich von der weiteren konjunkturellen Entwicklung sowie von möglichen Verschärfungen politischer Unruhen geprägt sein.

 

  • Gold sollte weiterhin fester Bestandteil bei der Vermögensallokation sein. Wir erwarten, dass Gold langfristig den Kaufkraftverlust durch die Inflation überkompensieren wird.

TOTAL RETURN

MARKTRÜCKBLICK Q1

  • Die Anlageklasse Total Return konnte im ersten Quartal keine nennenswerten Zuwächse verzeichnen.

 

  • Der Bereich der Prämienstrategie aufgrund der schwachen US-Börsen und den deutlich gestiegenen Schwankungen an Wert.

 

  • Zwei Investments aus dem defensiven Bereich konnten hingegen zulegen und sorgte so für eine ausgewogene Wertentwicklung der Gesamtstrategie.

 

  • Veränderungen an dem Portfolio haben wir im ersten Quartal nicht vorgenommen.

MARKTAUSBLICK Q2

  • Mit der aktuellen Aufstellung verfolgen wir weiterhin das Ziel eines deutlich gemilderten Risikos im Vergleich zu Aktienanlagen bei gleichzeitiger Chance auf Überrenditen im Verhältnis eines klassischen Anleiheportfolios.

 

  • Bei eventuellen Marktrückgängen ergeben sich erhebliche antizyklische Investitionsmöglichkeiten im Bereich der Prämienstrategien.

 

  • Durch das weiterhin hohe Zinsniveau profitiert die Anlageklasse ähnlich wie ein klassisches Rentenportfolio von der Erzielung laufender Erträge.
PRO-TIPP: Total Return Investments sind der absolute Allrounder unter den Anlageklassen! Welche Arten von Total Return Investments es gibt und wie man damit ideal Vermögen schützen kann, erklären wir hier: Zum Blogbeitrag

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