Illustration mit dem Titel „Marktausblick Q3 2025 – Albrecht, Kitta & Co. Vermögensverwaltung & Family Office“: Ein Segelboot mit dem Logo „ak.“ segelt durch bewegte See. Im Hintergrund türmen sich dunkle Wolken, doch eine orangefarbene Kurve mit Pfeil zeigt steigend Richtung Himmel – Symbol für strategischen Kurs und langfristiges Wachstum trotz stürmischer Marktbedingungen.

Marktausblick Q3 2025: Chancen, Risiken & Strategien für das kommende Quartal

Wenn wir den Marktausblick und die aktuelle Marktlage bildlich beschreiben müssten, würde sich das ungefähr so anhören: „Es fühlt sich an, als segelten die Märkte optimistisch und mit vollen Segeln gen Horizont, während sich hinter ihnen eine dunkle Sturmwand auftürmt.“

Handelskonflikte, politische Machtkämpfe und ein geldpolitischer Balanceakt gleichen einer Unwetterfront, die bedrohlich näher rückt, aber bislang einen Sicherheitsabstand hält. Während in Washington protektionistische Wellen schlagen und Zentralbanken zwischen Inflationsbekämpfung und Wachstumsängsten lavieren, scheinen die Kapitalmärkte optimistisch das „Best-Case-Szenario“ einzupreisen.

Doch gerade jetzt, wenn das Wetter über den Märkten jederzeit umschlagen kann, gilt: Nicht panisch das Ruder herumreißen, sondern Kursanpassungen sorgfältig prüfen und das Fernziel im Blick behalten. Eine solide Vorbereitung und eine klug justierte Strategie verhindern, dass uns selbst der stärkste Orkan vom Kurs abbringt.

In diesem Marktausblick Q3 2025 steuern wir Sie durch fünf zentrale Themen, damit Sie nicht unvorbereitet in einen Sturm geraten:

1. Weltpolitik & Konjunktur

2. Geldpolitik

3. Aktien

4. Anleihen

5. Rohstoffe

Bleiben Sie nicht orientierungslos auf offener See: Im folgenden Beitrag erfahren Sie, wo sich Kurskorrekturen lohnen und was Sie sonst noch wissen müssen, dass Sie auch im stärksten Wind vorankommen. Steigen Sie ein und setzen Sie gemeinsam mit uns die Segel für das dritte Quartal!

(Ein PDF für alle mit wenig Zeit)

Michael Wittek lächelt, schaut in die Kamera und trägt ein weißes Hemd

Über den Autor

Michael Wittek ist bei Albrecht, Kitta & Co. für das Portfoliomanagement verantwortlich. Zusammen mit seinem Team trifft er die Investmententscheidungen für alle Anlageklassen und formuliert regelmäßig unseren Marktausblick.

Inhalt

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Weltwirtschaft: Strukturell gesund, trotz politischer Unsicherheiten

Die Weltwirtschaft bleibt strukturell recht gesund, trotz geopolitischer Unsicherheiten. Die größte Bedrohung ist nicht eine akut stattfindende Rezession, sondern die Angst vor diesem Szenario, welche durch diverse Krisenherde erzeugt wird und zu Zurückhaltung führt. Besonders die US-Politik sorgt durch Handelszölle und andere finanzpolitische Maßnahmen nachhaltig für Unsicherheit. Europa hingegen zeigt sich widerstandsfähiger, insbesondere die deutschen Impulse und verbesserte Aussichten für Großbritannien geben Rückenwind.

Marktausblick Q3 2025: Die wichtigsten Fragen zur Weltwirschaft

Wie entwickelt sich die US-Wirtschaft unter Trump?

Die Schonfrist für die von Präsident Trump eingeführten Zölle endet voraussichtlich am 8. Juli. Theoretisch sollten die Zölle danach gelten, sofern keine alternativen Abkommen geschlossen wurden. Die Kapitalmärkte gehen zum Halbjahresschluss davon aus, dass Trump auch dieses Mal wieder von der Erhebung der angekündigten hohen Strafzölle absehen wird. Längst macht der Begriff TACO-Trade die Runde. „Trump always chickens out“ – also „Trump macht immer Rückzieher“ – könnte sich auch hier durchsetzen. 

Was sagt die FED zur US-Wirtschaftsentwicklung?

Die FED senkte ihre US-Wirtschaftswachstumsprognose am 18. Juni auf 1,4% für 2025 und hob gleichzeitig den Inflationsausblick auf 3% an. FED-Vorsitzender Powell sprach diplomatisch von wachsender Unsicherheit im Hinblick auf die Zölle und geopolitischen Spannungen. Sorgen einer Stagflation steigen auf Grundlage dieser Entwicklung und gleichzeitig zeigt der US-Arbeitsmarkt erste Schwächen.

Liniendiagramm zur Entwicklung der US-Arbeitslosenquote von 1980 bis März 2025. Deutlich sichtbar sind konjunkturelle Ausschläge, darunter ein starker Anstieg im Jahr 2020. Zum Stichtag 31.03.2025 liegt die Quote bei 4,1 %. Die Grafik stammt aus dem Marktausblick Q3 2025 der Albrecht, Kitta & Co. Vermögensverwaltung aus Hamburg.
*Quelle: Bloomberg, eigene Darstellung, Stand: 01.07.25.

Steuerpaket „Big Beautiful Bill“: welche Branchen profitieren, welche geraten unter Druck?

Mit dem neuen Steuerpaket setzt die US-Regierung klare Prioritäten und Anleger tun gut daran, genau hinzusehen. Während Ölkonzerne sich über neue Förderflächen und Steuervorteile freuen, bekommen auch klassische Industriewerte und Rüstungstitel ordentlich Rückenwind. Wer in Stahl und Schrauben denkt – oder Raketen baut – könnte goldene Zeiten erleben.

Die Kehrseite der Medaille: Für E-Mobilität, Solar und Wind werden Förderungen gestrichen. Neue Projekte werden schwerer kalkulierbar und Margen geraten unter Druck. Auch Big Tech muss sich auf Flickenteppiche aus Einzelgesetzen einstellen, das erhöht die Komplexität. Auch große Universitäten werden die zusätzlichen Steuern spüren.

Statt freiem Wettbewerb diktiert jetzt der Staat, wer wachsen darf. Wer Subventionen bekommt, kann planen und wer sie verliert, muss kämpfen. Somit werden vor allem die Industrie, fossile Energie und Verteidigung sukzessive Kapital anziehen.

Wie entwickelt sich die deutsche Wirtschaft?

Deutschland kehrt 2025 nach zwei Jahren der Rezession mit noch eher zurückhaltendem Wachstum zurück. Mit prognostizierten 0,4% Wachstum ist es zwar kein Feuerwerk, aber immerhin ein Lebenszeichen. Europa insgesamt zeigt sich erstaunlich resilient, wobei die deutsche Industrie wieder Impulse setzt und auch Großbritannien für positive Überraschungen sorgt.

Balkendiagramm zur vierteljährlichen Veränderung des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland von Q1/2021 bis Q1/2025. Nach einem starken Rückgang zu Beginn 2021 zeigt sich eine schwankende Entwicklung mit vorwiegend minimalem Wachstum oder leichten Rückgängen bis Ende 2024. Im ersten Quartal 2025 wird ein Plus von 0,4 % verzeichnet. Die Grafik stammt aus dem Marktausblick Q3 2025 der Albrecht, Kitta & Co. Vermögensverwaltung.
*Quelle: Bloomberg, eigene Darstellung, Stand: 01.07.25.

Sonderthema: China vs USA - Strategische Geduld zahlt sich aus

Wie verwundbar ist China gegenüber US-Zöllen?

Exporte in die USA machen weniger als 3% des BIPs von China aus, Zölle und ein schwacher Dollar richten auf direktem Wege verhältnismäßig wenig Schaden für China an.

Welche strategischen Vorteile hat China?

China spielt das lange Spiel – ein Luxus, den sich nur Länder ohne Wahlzyklen leisten können. Niedrige Verschuldung und geringe Zinsen geben Peking die Möglichkeit, bei Bedarf den Wirtschaftsturbo zu zünden. Die Frage ist nicht ob, sondern wann. Während Washington alle vier Jahre in Wahlkampfmodus verfällt, kann sich China strategische Geduld leisten.

Welches Szenario könnte sich für China ergeben?

Ein mögliches Szenario wäre, darauf zu warten, dass die Wirtschaft in den USA deutlich abgeschwächt wird, um dann im richtigen Moment durch starke Stimuli den USA ihren Rang als das Land des unendlichen Wachstums mit der stärksten Attraktivität für Investoren abzulaufen.

Fazit zur Weltwirtschaft Q3 2025

Die strukturelle Gesundheit der Weltwirtschaft bleibt intakt, jedoch sorgen politische Unsicherheiten für Zurückhaltung. Während die USA mit „stagflationären“ Risiken kämpfen, zeigt Europa Widerstandsfähigkeit. China positioniert sich strategisch für eine langfristige Herausforderung der US-Dominanz.

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Geldpolitik: Dollar schwächelt, EZB mit begrenztem Spielraum

Der US-Dollar erlebt derzeit seine schwerste Krise seit Jahren und das liegt nicht nur an schwächelnden Wirtschaftsdaten. Trumps unberechenbare Politik hat dem Greenback zugesetzt, während die Spekulationen über US-Zinssenkungen die Runde machen. Gleichzeitig sitzt die EZB zwischen den Stühlen: Der Leitzins wurde bereits halbiert, die Inflation steigt wieder leicht an, somit schrumpft der Spielraum für weitere Lockerungen.

Marktausblick Q3 2025: Die wichtigsten Fragen zur Geldpolitik

Wie entwickelt sich der US-Dollar?

Der US-Dollar hat sich im ersten Halbjahr deutlich abgeschwächt. Gut möglich, dass sich der Verfall des Dollars zunächst nicht weiter fortsetzt oder der Trend verlangsamt wird. Die Absicherungskosten für USD-Investments sind deutlich gestiegen. Den eigene USD-Anteil sollten Anleger in ihren Portfolios ganz bewusst im Auge behalten.

Infografik mit aktuellem Wechselkurs zum 30.06.2025: 1 USD = 0,85 EUR, 1 EUR = 1,18 USD. Hinweis: Die Dollar-Abwertung könnte vorerst eine Pause einlegen. Darstellung mit Icons für Euro- und Dollarzeichen sowie einem Schild als Symbol für Währungsabsicherung.

Wie beeinflussen Trumps geldpolitische Pläne den US-Dollar?

Die von außen wahrgenommene Wankelmütigkeit des Präsidenten lässt es schwer absehen, welche angekündigten Maßnahmen auch tatsächlich nachhaltig umgesetzt werden. Grundsätzlich ist ein starker und plötzlicher Schwung für die Wirtschaft ein möglicher Inflationstreiber und die Unsicherheit durch die unvorhersehbare Führung hat den Dollar (zurecht) abgeschwächt.

Welche Zinspolitik erwartet uns in der Eurozone?

Die EZB hat bereits kräftig an der Zinsschraube gedreht und den Leitzins halbiert. Jetzt steigt die Inflation wieder leicht an: der klassische Spagat zwischen Wachstumsförderung und Preisstabilität. Somit ist der Spielraum für weitere EZB-Zinssenkungen zumindest begrenzt.

Illustration einer Flipchart mit Zinsprognose: Die US-Leitzinsen sollen bis Ende 2025 auf 3,75 % sinken. Stand 30.06.2025 liegen sie bei 4,25 – 4,5 %. Im Hintergrund: ein wachsendes Balkendiagramm mit Pfeil nach oben. Grafik aus dem Marktausblick Q3 2025 der Albrecht, Kitta & Co. Vermögensverwaltung.
*Quelle: Bloomberg, eigene Darstellung, Stand: 30.06.25.
*Quelle: Bloomberg, eigene Darstellung, Stand: 01.07.25.

Geldpolitik: Fazit & Tipps für Anleger

Die Dollar-Schwäche bietet Chancen, aber auch Risiken für Anleger. Während die USA mit inflationären Unsicherheiten kämpfen, ist der geldpolitische Spielraum der EZB begrenzt. Anleger sollten ihr USD-Exposure bewusst überwachen und ggf. aktiv steuern.

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Aktien: DAX überrascht, Dividenden als Anker

Zwischen Trump-Crash, KI-Hype und Zinsfantasie lieferten sich Europa und die USA im ersten Halbjahr 2025 ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Bis jetzt liegt der DAX seit langer Zeit mal wieder vorne. Starke Dividendenaktien, volatile Tech-Werte und neue Zölle sorgen für klare Gewinner und Verlierer. Besonders Branchen und Geschäftsmodelle, die von den Zöllen unbeeindruckt bleiben, bieten im Marktausblick auf Q3 einige Chancen…

Marktausblick Q3 2025: Die wichtigsten Fragen zu Aktien

Wie entwickelten sich die US-Märkte?

Der Börsencrash im April wurde bei den US-Werten schnell wieder aufgeholt und Werte wie z.B. Nvidia haben neue Allzeithochs erreicht. Positive Fundamentaldaten und KI-Fantasie sorgen für Goldilocks-Stimmung. Dennoch steht man in € immer noch tiefer, da sich der Dollar so schlecht entwickelt hat.

Liniendiagramm zur Entwicklung des Wechselkurses EUR/USD vom 01.01.2025 bis 01.07.2025. Der steigende Verlauf zeigt eine Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar – zum Stichtag entspricht 1 USD noch 1,18 €. Die Grafik illustriert die Schwäche des Dollar im ersten Halbjahr 2025 und stammt aus dem Marktausblick Q3 2025 der Albrecht, Kitta & Co. Vermögensverwaltung.
*Quelle: Bloomberg, eigene Darstellung, Stand: 01.07.25.
Liniendiagramm zur Entwicklung des S&P 500 vom 01.01.2025 bis 01.07.2025 – dargestellt in US-Dollar und Euro. Während die Performance in Dollar bis Juli 2025 bei rund +5 % liegt, zeigt sich für Euro-Anleger durch Währungsverluste eine deutlich schwächere Entwicklung. Die Grafik veranschaulicht die Auswirkungen des Wechselkurses auf die US-Aktienrendite für europäische Anleger.
*Quelle: Bloomberg, eigene Darstellung, Stand: 01.07.25.

Welche Sektoren liefen 2025 (bis jetzt) am besten?

In Europa waren die Sektoren Finanzen und Versorger bei den Anlegern beliebt. Besonders stark waren in Europa gerade Titel aus dem Finanzbereich, wie Banken und Versicherer. Automobile und Einzelhandel fanden sich dagegen am unteren Ende wieder. Hauptgründe hierbei sind der anhaltende Zoll-Streit und die damit verbundene Unsicherheit über die weitere Geschäftsentwicklung.

Warum lief der DAX 2025 besser als der S&P 500?

Zum Ende des Halbjahres waren die europäischen Aktienmärkte etwas stärker als die US-Indices. Speziell der DAX sorgte mit seiner starken Wertsteigerung für eine positive Überraschung. Der Grund für die Stärke ist die Zusammensetzung des Index. Die Bereiche IT, Finanzen und Rüstung machen die Schwergewichte des DAX aus und überzeugten allesamt mit erheblichen Wertsteigerungen.

Lohnen sich aktuell eher Dividenden-/Value- oder Growth-Aktien?

Insgesamt konnten sich Anleger in Dividenden- & Value-Aktien über Wertzuwächse freuen. Gründe, warum diese Titel im ersten Halbjahr besonders gefragt waren, waren die stabilen Geschäftsfelder sowie die allgemeinen hohen Ausschüttungen. Viele Unternehmen zahlten ihren Anlegern sogar Rekorddividenden. Somit haben sich Dividenden- & Value-Aktien in einem Jahr mit einigen politischen Unsicherheiten als sicherer Anker erwiesen.

Im Growth-Bereich musste man starke Volatilität aushalten, letztendlich erholten sich viele von ihnen wieder und es wurden viele neue Allzeithochs gebildet. Die Mischung macht es also.

Welche Aktien sind von den Zöllen betroffen?

Während z.B. Titel im Softwarebereich nahezu unbetroffen sind, leiden Unternehmen, welche stark vom internationalen Handel abhängig sind, besonders – so z.B. die Unternehmen in der Automobilindustrie oder große, globale Handelsunternehmen, die über verschiedene internationalen Märkte hinweg agieren.

Aktien: Fazit & Tipps für Anleger

Europäische Märkte überraschen positiv, während US-Märkte durch Dollar-Schwäche belastet werden. Dividendenaktien erweisen sich als stabiler Anker in unsicheren Zeiten. Die Sektor-Rotation zeigt klare Gewinner und Verlierer durch Zoll-Unsicherheiten. Das bedeutet für Anleger: Dividendentitel sollten nicht vernachlässigt werden und US-lastige Portfolios könnten von zusätzlichen europäischen Titeln profitieren. Außerdem sollte über verschiedene Branchen hinweg diversifiziert werden.

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Anleihen: Rating-Downgrades und selektive Chancen

2025 wird als das Jahr in die Geschichte eingehen, in dem selbst die USA ihren perfekten Kredit-Score verloren haben. Nach S&P Global (2011) und Fitch (2023) hat im Mai nun auch Moody’s zum ersten Mal seit 1917 das Credit Rating der USA von AAA auf Aa1 gesenkt. Hochzinsanleihen mit schwachen Bonitäten konnten im ersten Halbjahr an Wert gewinnen. Die Risikoaufschläge sind mittlerweile allerdings so gering, dass Neuinvestitionen nur selektiv vorgenommen werden sollten. Außerdem: Italienische Spreads auf Tiefststand & gestiegene Risikobereitschaft im Euroraum.

Marktausblick Q3 2025: Die wichtigsten Fragen zu Anleihen

Wie entwickelten sich die US-Staatsanleihen?

Nach S&P Global (2011) und Fitch (2023) hat im Mai nun auch Moody’s zum ersten Mal seit 1917 das Credit Rating der USA von AAA auf Aa1 gesenkt. Insgesamt bleibt die Lage im US-Zinsbereich angespannt. Die Renditen für langlaufende Staatsanleihen liegen weiterhin auf erhöhtem Niveau. Der jahrzehntelange Abwärtstrend der Renditen wurde im Jahr 2022 verlassen.

Langfristige Verlaufsgrafik der Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen von 1962 bis Juni 2025. Höhepunkt im Jahr 1981 während der Hyperinflation mit über 15 % Rendite, seither deutlicher Abwärtstrend. Die Grafik zeigt den historischen Rückgang der Staatsanleiherenditen als Spiegel langfristiger Zinsentwicklung in den USA. Aus dem Marktausblick Q3 2025 der Albrecht, Kitta & Co. Vermögensverwaltung.
*Quelle: Bloomberg, eigene Darstellung, Stand: 01.07.25.

Welche Chancen bieten High-Yield-Anleihen aktuell?

Hochzinsanleihen mit schwachen Bonitäten konnten im ersten Halbjahr an Wert gewinnen. Doch Vorsicht: Die Risikoaufschläge sind mittlerweile so niedrig, dass man sehr wählerisch sein sollte. Nicht alles, was glänzt, ist Gold…

Wie entwickeln sich europäische Staatsanleihen?

Die Zinsen für deutsche Staatsanleihen sind innerhalb eines Jahres deutlich gefallen, ein Signal für ein defensiveres geldpolitisches Umfeld. Für Anleger bedeutet das: Die Zeiten attraktiver Renditen bei risikoarmen Papieren könnten (vorerst) vorbei sein.

Die italienischen Spreads sind so niedrig wie seit Jahren nicht mehr, was die generelle Lage der europäischen Staatsanleihen widerspiegelt: Insgesamt herrscht in Europa wenig Sorge, dass einzelnen Mitgliedsstaaten der Eurozone in Schieflage geraten sollten. Kurz gesagt: Sehr ruhige Gewässer.

Liniendiagramm zum Vergleich der Zinsstrukturkurven deutscher Staatsanleihen im Mai 2024 und Mai 2025. Die Grafik zeigt, dass die Renditen 2025 bei allen Laufzeiten deutlich niedriger liegen – insbesondere bei kurzen Laufzeiten. Dargestellt sind Restlaufzeiten von 1 Monat bis 10 Jahre. Grafik aus dem Marktausblick Q3 2025 der Albrecht, Kitta & Co. Vermögensverwaltung.
*Quelle: Bloomberg, eigene Darstellung, Stand: 01.07.25.

Anleihen: Fazit & Tipps für Anleger

Rating-Downgrades der USA zeigen strukturelle Probleme auf. Europa hingegen zeigt sich im Zinsbereich entspannt. Bei High-Yield-Anleihen ist Selektivität gefragt, da Risikoaufschläge historisch niedrig sind.

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Rohstoffe: Gold im Fokus, Öl volatil

China steigert den Anteil ausländischer Währungsreserven, die in Gold angelegt sind. Der Ölpreis fiel durch geopolitische Entspannung im Nahen Osten unter die psychologisch wichtige 70 USD-Marke (Brent). Gold erweist sich trotz gelegentlicher Rücksetzer als der verlässliche Begleiter in unsicheren Zeiten, während Industriemetalle von der wiederkehrenden Konjunkturhoffnung profitieren. Ein klassisches Beispiel dafür, dass in der Rohstoffwelt verschiedene Geschichten erzählt werden.

Marktausblick Q3 2025: Die wichtigsten Fragen zu Gold & Co.

Wie entwickelte sich der Goldpreis?

Der Goldpreis ($/Oz) stieg seit Januar um fast 29% und schlägt damit die Aktienmärkte. Dazu steigert China den Anteil ausländischer Währungsreserven, die in Gold angelegt sind. Wenn die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt auf Gold setzt, sollten andere aufhorchen…

Liniendiagramm zur Entwicklung des Goldpreises in US-Dollar pro Feinunze von Januar 2018 bis Juli 2025. Deutlich erkennbar ist der starke Preisanstieg ab 2023 bis auf über 3.000 $ je Unze im Jahr 2025. Die Grafik zeigt den wachsenden Sicherheitsbedarf der Anleger und die Relevanz von Gold als Krisenwährung.
*Quelle: Bloomberg, eigene Darstellung, Stand: 01.07.25.
Infografik mit prozentualer Wertentwicklung (Year-to-Date) der drei wichtigsten Edelmetalle in US-Dollar: Gold +28,54 %, Silber +25,69 %, Platin +52,61 %. Ein stilisiertes Balkendiagramm mit Aufwärtspfeil und Metallbarren unterstreicht die starke Performance im Jahr 2025.
*Quelle: Bloomberg, eigene Darstellung, Stand: 01.07.25.

Ist Gold noch kaufenswert?

Gold bleibt das, was es schon immer war: ein zuverlässiger Begleiter in unruhigen Zeiten. Korrekturen sind möglich, mehr aber nicht. Es sei denn, die Welt entschuldet sich. Aber davon sind wir weit entfernt! Trotz gelegentlicher Rücksetzer hat Gold seinen Status als Basisinvestment verteidigt und das wird auch so bleiben.

Sollte man in Silber investieren?

Silber steht wieder im Rampenlicht und das hat handfeste Gründe: Die Welt ist geopolitisch angespannt wie lange nicht, Schuldenberge wachsen und die Fed steht mehr und mehr vor der Frage, ob sie weiterhin den Blick auf die Inflationsbekämpfung oder auf den langsam abflachenden Arbeitsmarkt richten soll. In genau solchen Phasen erinnern sich Anleger an die klassischen „Wertspeicher“ und Silber profitiert doppelt: als Edelmetall mit Inflationsschutz und als Industriemetall mit Zukunft.

 

Das Spannende: Die Gold-Silber-Ratio – also das Preisverhältnis beider Metalle – liegt aktuell auf historisch niedrigem Niveau. Heißt also, dass Silber im Vergleich zu Gold selten so günstig war.

Wie entwickelten sich die Ölpreise?

Der Ölpreis steht im Zeichen der geopolitischen Auseinandersetzungen. Er zog zwischenzeitlich stark an, hat sich aber wieder etwas beruhigt und notiert durch geopolitische Entspannung im Nahen Osten wieder unter 70 USD.

Liniendiagramm zum Ölpreis (WTI) in USD von Januar 2023 bis Mitte 2025. Der Chart zeigt Schwankungen zwischen ca. 55 $ und 90 $. Im Jahr 2025 lag der Tiefpunkt bei 57,13 $ (Mai) und der Höchstwert bei 80,04 $ (Januar). Die Grafik verdeutlicht die Volatilität des Ölmarkts im geopolitisch geprägten Umfeld.
*Quelle: Bloomberg, eigene Darstellung, Stand: 30.12.2024.

Welche Perspektiven haben Industriemetalle (Kupfer, Platin & Co.)?

Die Preisentwicklung bei Industriemetallen und Edelmetallen ist derzeit ein Spiegelbild geopolitischer Nervosität, schwankender Wachstumsdaten und der Hoffnung auf eine weichere Geldpolitik.

Kupfer etwa steht traditionell für globale Konjunktur, doch die chinesische Bauwirtschaft schwächelt weiterhin, und das bremst die Nachfrage. Gleichzeitig sehen wir Lagerbestände an der Londoner Metallbörse (LME) auf dem höchsten Niveau seit Oktober 2021 (Quelle: Handelsblatt, 16.07.25). Kein Wunder also, dass Kupfer trotz langfristig bullisher Narrative (Stichwort: Energiewende) aktuell eher enttäuscht.

Der starke Anstieg des Platinpreises in Q1 & Q2 2025 lässt sich vor allem durch ein strukturelles Angebotsdefizit erklären. Wie das World Platinum Investment Council berichtet, belasten Produktionsausfälle und politische Unsicherheiten in Südafrika – dem weltweit größten Platinproduzenten – die Fördermengen erheblich. Hinzu kommen Sanktionen und Exportprobleme in Russland, einem weiteren Schlüsselland. Gleichzeitig steigt die globale Nachfrage. Diese Schere zwischen knappem Angebot und wachsender Nachfrage treibt die Preise nach oben.

Wo liegen die Tücken von Metall-Investments bzw. von Rohstoff-Investments im Allgemeinen?

Die größte Herausforderung liegt in der hohen Volatilität und der oft schwer einschätzbaren Preisbildung:
Angebot und Nachfrage werden stark von geopolitischen Faktoren, Förderkosten, Lagerbeständen und Währungseffekten beeinflusst. Außerdem gibt es bei physischem Besitz (z. B. von Barren oder Münzen) Lager- und Sicherheitsfragen zu klären. Bei ETCs wiederum sollte man auf die exakte Konstruktion achten: Viele sind nicht physisch besichert oder unterliegen Rollverlusten bei Futures-Investments. Wer in Minenaktien investiert, nimmt zusätzlich unternehmerische Risiken in Kauf.

Kurz: Rohstoffe sind kein Selbstläufer. Aber in einem global diversifizierten Portfolio ist eine Beimischung von Gold und ggf. Silber definitiv sinnvoll.

Rohstoffe: Fazit & Tipps für Anleger

Gold bleibt Basisinvestment trotz Volatilität, unterstützt durch chinesische Zentralbankkäufe. Öl profitiert von geopolitischer Entspannung, während Industriemetalle von Konjunkturhoffnungen getragen werden. Aber Achtung: Nicht von rasanten Entwicklungen täuschen lassen – was schnell ansteigt, kann auch schnell wieder abfallen.

Marktausblick Q3 2025: Unser Fazit für Anleger

Im zweiten Halbjahr 2025 bleiben Diversifikation und Wachsamkeit die Schlüsselstrategien. Während die strukturelle Wirtschaftskraft intakt bleibt, sorgen politische Unsicherheiten für Volatilität. Europäische Märkte überraschen positiv und gehören in jede Aktienstrategie. Der schwächelnde Dollar bietet sowohl Chancen als auch Risiken. Und ganz wichtig: Dividendenaktien können als stabiler Anker fungieren, während bei Anleihen Selektivität gefragt ist. Gold behält unserer Meinung nach seinen Status als Basisinvestment.

Wie sollte man jetzt investieren?

Diversifikation ist Trumpf! Auf der Aktienseite bevorzugen wir Dividendentitel mit dem Schwerpunkt in Europa. Im Bereich der Anleihen favorisieren wir bonitätsstarke Emittenten mit mittleren Laufzeiten. Und Gold bleibt ein Basisinvestment.

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Diese Publikation dient nur zu Informationszwecken und zur Nutzung durch den Empfänger. Sie stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung seitens oder im Auftrag der Albrecht, Kitta & Co. Vermögensverwaltung GmbH zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Investmentfonds dar. Die in der vorliegenden Publikation enthaltenen Informationen wurden aus Quellen zusammengetragen, die als zuverlässig gelten. Die Albrecht, Kitta & Co. Vermögensverwaltung GmbH gibt jedoch keine Gewähr hinsichtlich deren Zuverlässigkeit und Vollständigkeit und lehnt jede Haftung für Verluste ab, die sich aus der Verwendung dieser Information ergeben. www.ak-co.de

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