Krypto-Investments für Anfänger: Was du jetzt wissen solltest (Infografik)

Krypto-Investments für Anfänger: Was du jetzt wissen solltest (Infografik)

Krypto-Investments haben in den letzten Jahren einen festen Platz in der Finanzwelt eingenommen und sind auf bestem Wege, sich vom Spekulationsobjekt zur anerkannten Geldanlage zu entwickeln. Die Anlageklasse ist nicht mehr nur bei risikofreudigen Investoren gefragt, sondern auch als Risikobeimischung in den Portfolios vieler institutioneller Investoren zu finden. Doch ist das genug, um Kryptowährungen als Anlageoption für Privatanleger zu propagieren? In diesem Beitrag geben wir einen grundlegenden Überblick über Kryptowährungen; wie du investieren kannst und wir erklären, welche Rolle sie in unserer Vermögensverwaltung spielen. 


In diesem Beitrag:


Alles begann mit der Blockchain… 

Kryptowährungen basieren auf der Blockchain. Was das ist? Eigentlich ganz einfach: Eine Blockchain ist eine dezentrale Datenbank. Dezentral bedeutet, dass sie nicht von einer Person oder Institution kontrolliert wird, sondern aus einem Netzwerk von unabhängigen Einzelrechnern besteht. Sie basiert auf einer Open-Source-Software, die für alle frei zugänglich ist. Das heißt, viele Menschen können die Blockchain lesen und auch hineinschreiben. 

Du kannst dir die Blockchain wie ein digitales Buch vorstellen, in dem fortlaufende Einträge gespeichert werden. Diese werden als digitale Datenblöcke wie an einer Kette hintereinander gereiht, daher stammt auch der Name. Da die Einträge kryptografisch verschlüsselt werden, lassen sie sich nachträglich nicht mehr ändern oder löschen. Deswegen genießt das System ein hohes Vertrauen in die Sicherheit der gespeicherten Daten. 

Die sichere und nachvollziehbare Datenspeicherung in dezentralen Netzwerken bietet viele wirtschaftliche und industrielle Anwendungsmöglichkeiten. Sie reichen von digitalen Patientenakten und sicherem Vertragsmanagement über die Abwicklung von Lieferketten bis hin zur intelligenten Verkehrsführung. Die neuen Technologien helfen Unternehmen, Kosten zu senken, ihre Effizienz zu steigern und Transparenz zu schaffen. 

Vom Bitcoin und anderen Kryptowährungen

Berühmt ist die Blockchain jedoch durch den Einsatz in der Finanzwelt geworden. Erstmals sorgte sie durch den Bitcoin für Aufsehen. Die digitalen Coins kamen im Jahr 2009 als Vorreiter aller Kryptowährungen auf den Markt. Die Idee seines Erfinders Satoshi Nakamoto war es, eine vertrauenswürdige digitale Währung zu schaffen, die nicht wie Fiat-Währungen von Notenbanken oder Staaten kontrolliert wird. Während herkömmliche Währungen einfach vom Staat für wertlos erklärt und durch neue ersetzt werden können, ist ein Verbot von Kryptowährungen praktisch kaum möglich. Schließlich gibt es keine feste Instanz, der man das Geschäft untersagen könnte. 

Bitcoins entstehen durch einen Prozess, den man Mining nennt. Dabei werden Bitcoins nicht gedruckt, sondern sie entstehen durch sehr aufwändige Rechenprozesse, die „Miners“ auf der Blockchain, einer dezentralen und öffentlichen Datenbank, ablaufen lassen. „Miners“ konkurrieren untereinander um die Erstellung neuer Blocks. Die Erstellung von Blocks ist massiv energieaufwändig und wird immer teurer, weil immer komplexere Rechenprozesse durchgeführt werden müssen.  Wer einen neuen Block erstellt, bekommt als Ertrag eine „Blockbelohnung“; das sind aktuell 6,25 Bitcoins. Diese Belohnung halbiert sich alle vier Jahre, weswegen man davon ausgeht, dass die Anzahl der maximal möglichen Bitcoins begrenzt ist und die Anzahl der neu gewonnenen Bitcoins ständig abnehmen wird.  

Kommt es zu Transaktionen in Kryptowährungen, muss die Transaktion, damit sie eindeutig und unveränderbar wird, ebenfalls durch extrem aufwändige Rechenoperationen auf die Blockchain geschrieben werden. Für „Miner“ eine weitere Einnahmequelle, weil sie für die Verarbeitung von Transaktionen eine Vergütung erhalten. Zudem sollte an dieser Stelle erwähnt werden, dass die notwendige Rechenleistung für die „Produktion“ von und Transaktionen mit Kryptowährungen große Mengen an Energie benötigen und somit je nach Energiemix zu hohen Emissionen beitragen.

Seit den Anfängen des Bitcoins hat sich ein eigener Markt für Kryptowährungen entwickelt. Denn die in Umlauf gebrachten Münzen sind zum Handelsobjekt von Investoren geworden. Und Bitcoins sind auch nicht mehr die einzige Währung im Krypto-Universum. Mittlerweile gibt es Tausende Kryptowährungen, jede mit eigenen Merkmalen, Vorteilen und Anwendungsgebieten. Für den organisierten Handel von Kryptowährungen existiert eine Vielzahl von Handelsplätzen und Verwahrmöglichkeiten. 

So kannst du in Kryptowährungen investieren

Es gibt verschiedene Wege, in Kryptowährungen zu investieren. Du kannst sie entweder direkt über eine Kryptobörse handeln oder verpackt in einen Fonds oder Zertifikat an einer klassischen Wertpapierbörse.  

Direktinvestments über Kryptobörsen 

Der Handel von Kryptowährungen läuft nicht über die Wertpapierbörsen, sondern ist nur bei speziellen Brokern oder Kryptobörsen möglich. Es gibt verschiedene Anbieter, über deren Online-Portale du die verschiedensten Währungen handeln und auch wieder in herkömmliche Währungen umtauschen kannst. Das Konzept ist einfach: Registrieren, Geld einzahlen und mit dem Handel loslegen. Zu den bekanntesten Kryptobörsen gehören Binance, Bitpanda, Coinbase oder crypto.com. 

Die meisten Broker und Börsen bieten auch gleich eine Verwahrmöglichkeit in einer sogenannten Wallet an. Denn Kryptowährungen werden nicht wie Wertpapiere in einem Depot verwahrt, sondern in solch einer digitalen Geldbörse. 

Übrigens: Ein wichtiger Aspekt bei der Auswahl des passenden Handelsplatzes ist die Sicherheit der Einlagen, denn nicht alle Anbieter unterliegen der strengen Aufsicht, wie sie für klassische Finanzinstitute gilt. Hinzu kommt, dass viele ihren Sitz nicht in Deutschland haben, wo das deutsche Einlagensicherungssystem für einen gewissen Schutz der Anleger sorgt. 

Indirekte Krypto-Investments über Zertifikate

Neben einem Direktinvestment an einer Kryptobörse können Anleger auch Investmentfonds oder Zertifikate (sogenannte Exchange Traded Notes, kurz ETNs) erwerben und damit indirekt in Kryptowährungen anlegen. Der Vorteil dabei: Du investierst dein Geld in einen Korb verschiedener Währungen und kannst so mit wenig Aufwand dein Vermögen besser verteilen. Hier steht also nicht die Gewinnmaximierung im Vordergrund, sondern die Optimierung von Risiken

Mit solchen Produkten können auch unerfahrenere Investoren am Markt der Kryptowährungen teilnehmen, wenn sie von deren Funktionsweise, ihren Einsatzbereichen und Zukunftschancen überzeugt sind. Hinzu kommt, dass solche Fonds bestimmte Anforderungen der Finanzaufsicht (z. B. der BaFin) erfüllen müssen, um in Deutschland zugelassen zu sein. 

Infografik: Krypto-Investments auf einen Blick
Infografik: Krypto-Investments auf einen Blick

Steuerliche Aspekte von Krypto-Investments

Kryptowährungen sind eine junge Anlageklasse, deren Besonderheiten in vielen Gesetzen noch nicht ausdrücklich berücksichtigt sind. Das gilt auch für das Steuerrecht. Die steuerliche Behandlung von Krypto-Investments beruht auf aktueller Rechtsprechung und kann sich jederzeit ändern. 

Grundsätzlich richtet sich die Besteuerung nach der gewählten Anlageform. Für steuerpflichtige Privatpersonen, die Kryptowährungen zu privaten Zwecken handeln, gilt: Kryptowährungen gelten als sonstige private Wirtschaftsgüter, deren Verkauf ein privates Veräußerungsgeschäft nach § 23 EstG auslöst. Das heißt konkret: Gewinne sind nach einer Haltedauer von einem Jahr steuerfrei. Bei Verkäufen innerhalb der einjährigen Spekulationsfrist werden die Gewinne über die Einkommensteuererklärung mit dem persönlichen Steuersatz versteuert. Diese bleiben nur steuerfrei, wenn die Gesamtgewinne aus allen sonstigen privaten Wirtschaftsgütern die Freigrenze von 600 Euro nicht überschreiten. 

Bei der indirekten Anlage in Kryptos wird dagegen in vielen Fällen die Abgeltungssteuer von 25 % fällig. Ob hier die einjährige Spekulationsfrist gilt, ist steuerlich noch nicht abschließend geklärt und hängt im Wesentlichen von der Ausgestaltung des Finanzproduktes ab. 

Unsere Sicht als Vermögensverwalter 

Kryptowährungen sind wie schon gesagt eine relativ junge Anlageform, die sich noch im Wandel befindet. Trotz des hohen Interesses stellen sie aus unserer Sicht derzeit noch keine etablierte Assetklasse dar. Die Anlage in Kryptowährungen ist sehr erklärungsbedürftig und es sind noch viele Fragen offen, die für eine professionelle und sichere Verwaltung wichtig sind. Dazu gehören zum Beispiel die staatliche Kontrolle von Krypto-Brokern, die Einlagensicherung oder die Rechtslage bei möglichen Hackerangriffen. 

Aus unserer Sicht eignen sich Kryptowährungen daher nur für Anleger mit besonderen Kenntnissen und (noch) nicht für unsere „normal informierten“ Kundinnen und Kunden. In unsere Vermögensverwaltung nehmen wir Kryptowährungen deswegen derzeit nicht als zusätzliche Anlageklasse auf, obwohl es durchaus Analysen gibt, laut denen Kryptowährungen zur Diversifizierung und Risikominimierung in Portfolios beitragen können. 

Für uns ist es wichtig, immer am Puls der Zeit zu bleiben und unser Portfoliomanagement-Team verfolgt laufend die Entwicklungen am Krypto-Markt. Wir stehen unseren interessierten Kundinnen und Kunden bei Fragen rund um die Investition in Kryptowährungen jederzeit gerne individuell zur Verfügung. 

Fazit: Für wen sind Krypto-Investments interessant?

Obwohl Krypto-Investments (noch) nicht Bestandteil unseres Portfoliomanagements sind, sehen wir trotzdem Potential für bestimmte Anleger. Dabei handelt es sich besonders um diejenigen, die ein spezielles Ziel mit dieser Anlageklasse verfolgen wollen. In vielen Fällen lassen sich Krypto-Investoren einer der folgenden drei Gruppen zuordnen:  

  1. Investoren, die Kryptos als alternativen „Notfallgroschen” nutzen wollen, falls das System der Fiatwährungen (Währungen, die von einer Regierung unterstützt werden – z.B. Euro, Dollar, Franken) ins Wanken gerät. 
  1. Investoren, die Freude an einem Markt haben, der überwiegend durch Angebot & Nachfrage bestimmt wird und große Schwankungen aushalten können. 
  1. Investoren, die an dem technologischen Wandel teilhaben wollen und an das Potenzial der Blockchain-Technologie glauben. 

Natürlich gibt es darüber hinaus noch eine Vielzahl weiterer Beweggründe, in Kryptowährungen zu investieren und auch wir halten weiterhin unsere Augen und Ohren offen für die neuesten Entwicklungen. 

Noch Fragen?

Sind noch Dinge unklar oder wünschst du dir einen vertiefenden Artikel zu einem bestimmten Thema? Dann freuen wir uns jederzeit über eine Nachricht per Mail sowie bei LinkedIn, Instagram oder Facebook:


Tipp: Hier findest du unsere Infografik zum Thema Erben & Vererben ➡️ Zur Infografik

FAQs

Welche Kryptowährung eignet sich für Anfänger? 

Wer erstmals in den Krypto-Markt investiert, sollte sich auf etablierte Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum konzentrieren. Hier laufen Investoren nur geringfügig Gefahr, dass die Coins plötzlich als bedeutungslos vom Markt verschwinden. Es kommen ständig neue, aussichtsreiche Kryptowährungen auf den Markt, die hohe Renditen versprechen. Hier ist jedoch überhaupt noch nicht klar, ob sich ihre Anwendung in der Zukunft etabliert. Die Investition ist mit einem entsprechend hohem Risiko für einen Totalausfall verbunden. 

Ist es sinnvoll, in Kryptowährungen zu investieren? 

Ursprünglich sollten Kryptowährungen eine sichere Alternative zu den Fiat-Währungen sein, die wegen verantwortungsloser Notenbankpolitik immer weiter an Vertrauen und Wert verlieren. Wegen ihrer hohen Kursschwankungen haben sie stattdessen eine größere Bedeutung als Spekulationsobjekt. Wer Kryptowährungen kauft, geht grundsätzlich ein Totalverlustrisiko ein. Mit einer sinnvollen Verteilung auf verschiedene Kryptowährungen kann ein Investment zur Diversifizierung der Vermögenswerte und zur Risikominimierung in einem Gesamtportfolio beitragen. 

Wie sicher sind Krypto-Investments? 

Kryptowährungen sind eine volatile Anlageklasse, die beispielsweise im Vergleich mit Gold sehr risikoreich ist. Weitere Risiken ergeben sich aus technischen und organisatorischen Faktoren. Beispielsweise sind viele Aspekte von Krypto-Investments noch nicht reguliert und es besteht das Risiko von Hackerangriffen auf das digitale Vermögen. Gegenüber anderen Assetklassen musst du bei einem Investment in Kryptowährungen also noch zusätzliche Risiken einkalkulieren. 

Was unterscheidet Cold und Hot Wallets? 

Hot Wallets sind mit dem Internet verbunden und werden aktiv für häufige Transaktionen genutzt. Sie ermöglichen einen schnellen und bequemen Zugriff auf die eigenen Krypto-Ersparnisse und eignen sich daher für den täglichen Handel. Im Vergleich zu Cold Wallets sind sie jedoch anfälliger für Sicherheitsrisiken wie z.B. Hacking. 

Cold Wallet werden hingegen offline gehalten und sind nicht mit dem Internet verbunden. Diese Isolierung reduziert erheblich das Risiko von Cyberbedrohungen und macht sie zu einer sichereren Option für die langfristige Aufbewahrung von Kryptowährungen. Cold Wallets können in verschiedenen Formen auftreten, wie Hardware Wallets (physische Geräte), Paper Wallets (ausgedruckte QR-Codes oder Schlüssel) oder sogar Offline-Software Wallets.