Marktkommentar März 2020 : Unsere Positionierung

Marktkommentar März 2020 : Unsere Positionierung

Lesedauer 2 Minuten
von Oliver Zastrow
Covid-19 bestimmt seit Wochen unser aller Alltag. Abseits der persönlichen Sorgen um die Familie und Einschränkungen im öffentlichen Leben hat das Virus auch die Weltwirtschaft infiziert. Die Börsen erlebten in den letzten Wochen extreme Abwärtsbewegungen in historischer Geschwindigkeit. Viele wichtige Indizes haben erhebliche Verluste erlitten. Der DAX hat von seinem Hoch im Februar zwischenzeitlich rund -40% seines Wertes eingebüßt. Hinzu kam noch ein extremer Einbruch des Ölpreises von rund -30% an einem Tag.
Keiner vermag zum jetzigen Zeitpunkt abzusehen, wie nachhaltig die Auswirkungen auf die weltweiten Volkswirtschaften sein werden. Zentralbanken greifen zu unkonventionellen Maßnahmen und Regierungen schnüren gigantische Hilfspakete, um dieser Krise Herr zu werden und die Folgen abzumildern. Inwieweit all diese Maßnahmen greifen oder ausreichen, um die Wirtschaft zu schützen und die Finanzmärkte zu stabilisieren, ist bislang ungewiss. Die Märkte sind extrem fragil und volatil.
Ein Abflachen der Infektionskurven könnte den Märkten Stabilität und Auftrieb geben. Dabei kommt den USA eine besondere Bedeutung zu. Hier nehmen die Infektionszahlen zur Zeit noch rasant zu, so dass schlimmstenfalls der Tiefpunkt an den Kapitalmärkten noch bevorstehen könnte.
Auch wird die Veröffentlichung der Unternehmensergebnisse des 1. Quartals ab Mitte April zum Lackmustest dafür werden, wieviel an den Märkten bereits eingepreist ist. Für eine verlässliche Prognose, wie stark der vom Markt bereits antizipierte Gewinnrückgang je Aktie tatsächlich ausfallen wird, ist es von daher noch zu früh.

Unsere Positionierung:

 

Aktien:

Wir haben bereits im Februar dieses Jahres die Aktienquote in den Portfolios signifikant reduziert und einen hohen Anteil Kasse aufgebaut. Somit konnten wir teilweise größeren Schaden von den Portfolien abwenden. Bereits im letzten Jahr haben wir uns auf der Aktienseite eher in defensiven Unternehmen positioniert und Branchen wie Pharma, Medizintechnik und Telekommunikation übergewichtet.
Darüber hinaus  haben wir uns von Titeln getrennt, die aus unserer Sicht bei weiter fallenden Märkten überproportional verlieren könnten. Wir haben umgeschichtet in Weltmarktführer, in Blue Chips, die sich in dieser Marktphase besser entwickeln sollten und sich durch stabile Geschäftsmodelle auszeichnen. Regional haben sich Märkte wie China oder auch die US-Technologiebörse Nasdaq erheblich besser gehalten als viele andere, so dass wir hier künftig Bestände aufstocken werden.

Anleihen:

Auch die Anleihemärkte haben etwas nachgelagert mehr oder weniger deutlich verloren. Die Zinsdifferenzen zwischen Staatsanleihen bester Bonität und Unternehmensanleihen haben sich zum Teil deutlich ausgeweitet. Schlechtere Kreditqualitäten haben aus Sorge um Bonität und Herabstufungen durch die Ratingagenturen teils erhebliche Kursabschläge zu verzeichnen.
Wir haben unsere Risikopositionen in diesem Bereich reduziert und positionieren uns defensiv

Rohstoffe:

Unsere Ölinvestments haben wir kurz vor dem Absturz verkauft und werden unseren Anteil an Gold aufstocken.

Alternative Investments:

Wir nutzen die extremen Schwankungen zum Aufbau von Discount-Strukturen und stocken Prämienstrategien auf.
 
 

Quelle: MarketMap. eigene Darstellung

Worin unterscheidet sich unsere Vorgehensweise im Vergleich zu vielen anderen Marktteilnehmern?

Wir steuern die Aktienquote sehr aktiv. Dieses aktive Risikomanagement bei Aktieninvestments kann sich in diesen Zeiten auszahlen. Unser Risikoindikator hat uns bereits Ende Januar Signale für eine signifikante Reduzierung der Aktienquote gesendet. Entsprechend haben wir die Quote reduziert und eine große Position an Liquidität aufgebaut. Ziel ist es, ein positives Alpha, also eine Outperformance durch eine aktive Steuerung der Aktienquote zu erzielen. Eine weitere Alphaquelle sollte sich aus der Selektion der Titel ergeben. Eine hohe Kasseposition hilft in diesen Perioden handlungsfähig zu bleiben, neue Titel kaufen oder bestehende Positionen nachkaufen zu können.
Ein weiteres zentrales Element ist die enge Bindung zu unseren Mandanten. Wir sind laufend und in diesen Zeiten insbesondere in sehr engem Austausch und halten alle Ressourcen dafür vor. Unsere Mandanten spiegeln uns, dass Sie diese intensive Kommunikation sehr schätzen.
Schlussendlich sitzen wir mit unseren Mandaten in einem Boot und sind mit keinerlei Interessenskonflikten konfrontiert.

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