RISK-ON MODUS WIRD ZUM GAMECHANGER

WÄHRUNGEN

RISK-ON MODUS WIRD ZUM GAMECHANGER

Der US-Dollar hat als Hort der Sicherheit ausgedient. Ähnliches gilt für den Schweizer Franken. Wir gehen von einem starken Euro und festen Schwellenländer-Währungen aus.

Die amerikanische Währung hat im zurückliegenden Jahr spürbar an Attraktivität verloren. Die auf lange Sicht weiter expansive Geldpolitik der Fed sorgt für einen nur geringen Renditevorteil des Greenbacks gegenüber dem Euro. Ohne den zyklischen Rückenwind drohen strukturelle Probleme zu belasten. Ein hohes Haushaltsdefizit bei einem gleichzeitig chronischen Leistungsbilanzdefizit der USA belasten den Dollar spürbar, auch weil die amerikanische Währung als überbewertet gilt.

Erfahrungsgemäß gerät der US-Dollar nach dem Ende einer Rezession unter Druck. Wenn sich die Volkswirtschaften wieder erholen, sinkt in der Regel die Nachfrage nach sicheren Häfen und damit auch nach defensiven Währungen. Aber auch und besonders die von uns erwartete stärkere Erholung der europäischen Wirtschaft in der nach-Corona-Zeit wird zum echten GAMECHANGER für den Euro.  

Das Pfund Sterling leidet bereits seit Jahren unter einem Brexit-Abschlag. Ein Ende der politischen Unsicherheiten dürfte der britischen Währung aber einen Schub nach oben geben, selbst wenn die neue Realität außerhalb der EU keineswegs rosig sein wird. Nach den dramatischen Pandemie-Auswirkungen besteht in Großbritannien zudem die Hoffnung auf eine kräftigere Konjunkturerholung.

FRANKEN UND DOLLAR UNTER DRUCK

Dass der Schweizer Franken als sicherer Anlagehafen kein großer Corona-Gewinner war, erklärt sich insbesondere durch die massiven Interventionen der Schweizerischen Nationalbank, also der Notenbank. Ähnlich wie der US-Dollar dürfte auch der Franken künftig weniger gefragt sein, wenn sich das wirtschaftliche Umfeld insgesamt aufhellt.

Der japanische Yen hat vom schwächeren US-Dollar profitiert, gab jedoch gegenüber dem Euro etwas nach. Diese Entwicklung könnte sich 2021 fortsetzen. Die Außenwirtschaft Japans zeigt sich sehr viel robuster als die der USA. Im Vergleich zu der der Eurozone entwickelt sie sich allerdings weniger dynamisch.

KLAR IST

Der US-Dollar hat als Hort der Sicherheit ausgedient. Ähnliches gilt für den Schweizer Franken. Wir gehen von einem starken Euro und festen Schwellenländer-Währungen aus.

ERWARTE DAS UNERWARTETE

Noch einmal: Der US-Dollar schafft ein überraschendes Comeback. Biden stimuliert die US-Wirtschaft stärker als erwartet und der Handel zwischen den USA und China entspannt sich. Die starke US-Konjunktur unterstützt den Dollar. Und in Europa gerät der Euro nach dem Austritt Großbritanniens unerwartet unter Druck. Länder wie Polen und Ungarn sorgen in der EU weiter für Unruhe und die Fliehkräfte nehmen wieder zu.