Marktkommentar April 2020 – Unsere Positionierung

Marktkommentar April 2020 – Unsere Positionierung

Lesedauer 2 Minuten
von Oliver Zastrow
Die Coronavirus-Krise und die im Zuge dessen beschlossenen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie haben im April zu einem Rekordrückgang der Produktion in der deutschen Industrie auf den tiefsten Stand seit März 2009 geführt
Das Bruttoinlandsprodukt der USA sank im1. Quartal um1,2% gegenüber dem Vorquartal. In der Eurozone, wo die Ausbreitung früher begann, schrumpfte die Wirtschaft im1. Quartal um 3,8% gegenüber dem Vorquartal.*
Dieser globale Shutdown ist ohne Beispiel. Die Regierungen werden den Shutdown nur sukzessive aufheben, um das Risiko eines erneuten Anstiegs der Infektionsraten zu minimieren. Dies wird auch im 2.Quartal zu erheblich schwächeren Unternehmenszahlen führen. Die Regierungen und Zentralbanken werden dazu gezwungen sein, weitere Impulse zur Eindämmung der Rezession zu erzeugen.
Nach den fulminanten Erholungen an den Finanzmärkten im April, insbesondere im Bereich der risikobehafteten Anlagen, stellt sich weiterhin die Frage wie nachhaltig diese Erholung sein wird. Ökonomen versuchen die Einflüsse des Shutdowns auf die Weltwirtschaft zu quantifizieren, um eine Prognose für den weiteren Verlauf wagen zu können. Die Entwicklung der Infektionszahlen im Rahmen der Lockerungsmaßnahmen sowie die Entwicklung der Unternehmensergebnisse werden für die Richtung der Finanzmärkte in den nächsten Wochen entscheidend sein.

Unsere Positionierung:

Aktien:

Durch eine erhebliche Reduzierung der Aktienquoten im Februar konnten teils größere Schäden von den Portfolien abgewendet werden. Ab Mitte März haben wir begonnen, unsere Aktienquote wieder zu erhöhen und haben aus der Kasse bis Anfang April neue Titel gekauft.
Unser Übergewicht in Pharma und Medizintechnik haben wir weiter ausgebaut, ergänzt um US – Technologietitel. Diese haben unseren Portfolien im April kräftige Kursgewinne beschert.

Anleihen:

Die Anleihemärkte haben sich im April ebenfalls erheblich erholt. Die Zinsdifferenzen zwischen Staatsanleihen bester Bonität und Unternehmensanleihen haben sich wieder eingeengt. Gerade schlechtere Kreditqualitäten haben teilweise deutliche Kursaufschläge zu verzeichnen. Gerade Unternehmensanleihen mit ordentlichen Ratings sind sehr gefragt, so dass sich die Renditen wieder deutlich verschlechtert haben.
Nach Verkauf unserer Risikopositionen – Corporate Hybrid Bonds – sind wir weiterhin sehr defensiv aufgestellt. Mit Neuinvestitionen in Unternehmensanleihen haben wir die Duration des Portfolios etwas erhöht und warten ansonsten momentan die weitere Entwicklung mit einer größeren Kasse erst einmal ab.

Rohstoffe:

Keine Veränderung zum Vormonat. Diese Anlageklasse bilden wir aktuell über Gold ab.

Alternative Investments:

Wir haben die Schwäche genutzt, um Ende März Discount- Strukturen und Prämienstrategien aufzubauen. Im April haben wir die Anlageklasse um ein Investment in eine konservativ geprägte, globale Macro-Strategie erweitert.

Quelle: eigene Darstellung

Worin unterscheidet sich unsere Vorgehensweise im Vergleich zu vielen anderen Marktteilnehmern?

Wir steuern die Aktienquote sehr aktiv. Dieses aktive Risikomanagement bei Aktieninvestments kann sich in diesen Zeiten auszahlen. Unser Risikoindikator hat uns bereits Ende Januar Signale für eine signifikante Reduzierung der Aktienquote gesendet. Entsprechend haben wir die Quote reduziert und eine große Position an Liquidität aufgebaut. Ziel ist es, ein positives Alpha, also eine Outperformance durch eine aktive Steuerung der Aktienquote zu erzielen. Eine weitere Alphaquelle sollte sich aus der Selektion der Titel ergeben. Eine hohe Kasseposition hilft in diesen Perioden handlungsfähig zu bleiben, neue Titel kaufen oder bestehende Positionen nachkaufen zu können.
Ein weiteres zentrales Element ist die enge Bindung zu unseren Mandanten. Wir sind laufend und in diesen Zeiten insbesondere in sehr engem Austausch und halten alle Ressourcen dafür vor. Unsere Mandanten spiegeln uns, dass Sie diese intensive Kommunikation sehr schätzen.
Schlussendlich sitzen wir mit unseren Mandaten in einem Boot und sind mit keinerlei Interessenskonflikten konfrontiert.
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* Quelle: Statista